Veröffentlicht am: 14.02.22
Kern der Analysen des Arzneimittel-Atlas ist die Betrachtung des GKV-Arzneimittelmarktes nach Indikationsgruppen. Es werden jeweils die zehn Indikationsgruppen mit der höchsten Dynamik in Bezug auf Verbrauch und Innovation für eine detaillierte Darstellung der Analyseergebnisse ausgewählt. Im Folgenden wird eine kurze Einführung gegeben zu
Zuordnung der Wirkstoffe
Die Zuordnung der Wirkstoffe zu den Indikationsgruppen folgt der ATC-Klassifikation (Fricke et al. 2014a, b). Die Indikationsgruppe des Arzneimittel-Atlas entspricht dabei der therapeutischen Untergruppe der ATC-Klassifikation, bspw. die Gruppe A10 der Antidiabetika. Die Arzneimittel vieler Indikationsgruppen sind eindeutig einer einzigen Erkrankung zuzuordnen, wie bspw. die Antiparkinsonmittel (N04). Andere Indikationsgruppen umfassen Arzneimittel, die bei sehr verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden, wie bspw. die Immunsuppressiva (L04). In solchen heterogenen Indikationsgruppen werden Teil-Indikationsgruppen gebildet, die bestimmten Erkrankungen zuzuordnen sind oder Arzneimittel zusammengefasst, die in Konkurrenz zueinander stehen. Bei den Immunsuppressiva sind dies u. a. die Teil-Indikationsgruppen der Mittel bei Transplantation, der Immunsuppressiva bei Multipler Sklerose oder der unspezifischen Immunsuppressiva. Für die Arzneimittel in anderen Indikationsgruppen ist eine eindeutige Zuordnung zu bestimmten Erkrankungen nicht möglich. Dies gilt bspw. für die Antibiotika zur systemischen Anwendung (J01) oder die antineoplastischen Mittel (L01).
Innerhalb der Indikations- bzw. Teil-Indikationsgruppen sind die Arzneimittel ggf. verschiedenen Therapieansätzen zugeordnet, in denen Arzneimittel nach ähnlichen Wirkmechanismen zusammengefasst werden. Die Therapieansätze entsprechen häufig der chemischen Untergruppe der ATC-Klassifikation. Als Beispiele seien hier die Therapieansätze der platinhaltigen Verbindungen oder der Proteinkinase-Hemmer bei den antineoplastischen Mitteln (L01) genannt. Innerhalb der Therapieansätze gibt es keine weitere Untergliederung. Die unterste Ebene der Zuordnung ist der Wirkstoff, wie er durch einen einzelnen ATC-Kode definiert ist.
Da die Bildung der Indikationsgruppen streng der ATC-Klassifikation folgt, ist es unvermeidlich, dass bei einigen wenigen Erkrankungen die zur Behandlung eingesetzten Wirkstoffe auf mehrere Indikationsgruppen verteilt sind. Dies ist für die Arzneimittel zur Behandlung der Multiplen Sklerose der Fall, die – je nach pharmakologischer Wirkung – den Indikationsgruppen L03 (Immunstimulanzien), L04 (Immunsuppressiva) und N07 (Andere Mittel für das Nervensystem) zugeordnet sind.
Analysen in den Indikationsgruppen
Die Analysen bzw. Betrachtungen für jede Indikationsgruppe folgen nach Möglichkeit einem einheitlichen Schema. Die Darstellung ist gegliedert in die vier Ebenen
Folgende Themen werden betrachtet:
Literatur