Veröffentlicht am: 30.06.21
Der Arzneimittel-Atlas erscheint seit dem Jahr 2006 jährlich und liefert transparente und strukturierte Informationen über die Entwicklung der Arzneimittel-Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Der Arzneimittel-Atlas analysiert mehr als 90 Indikationsgruppen. Besonders dynamische Gruppen werden ausführlicher dargestellt. Diese sind für das Berichtsjahr 2020:
Antidiabetika (A10) · Andere Mittel für das alimentäre System (A16) · Antithrombotische Mittel (B01) · Mittel zur Behandlung der Hypertonie (C02-09) · Blutstillende Mittel (B02 Antihämorrhagika) · Antibiotika zur systemischen Anwendung (J01) · Krebsmedikamente (Antineoplastische Mittel L01) · Endokrine Therapie (zytostatische Hormone L02) · Immunsuppressiva (L04) · Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen (R03)
In diesem Sonderkapitel wird der Arzneimittelverbrauch im ersten Coronajahr 2020 in einzelnen Indikationsgruppen untersucht. Im Mittelpunkt stehen Arzneimittel zur Behandlung von Volkskrankheiten als auch von Krebs- und Immunerkrankungen. Deutlich wird, dass Patienten im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie offenbar nicht schlechter mit Arzneimitteln versorgt worden als sonst. Ein 10-Jahreshoch erreicht der Einsatz von Impfstoffen.
Weitere Informationen: Presseinformation
Fokusthema: Arzneimittelversorgung in der Covid-19-Pandemie
Am stärksten hat der steigende Verbrauch vor allem von innovativen Krebs- und Immuntherapeutika die Mehrausgaben im GKV-Arzneimittelmarkt beeinflusst und somit Therapiegebiete mit ungedecktem Bedarf betroffen. Diese Zunahme federten zwei Komponenten ab: So führten Preissenkungen 2020 weiterhin zu deutlicheren Einsparungen. Dabei spielten die verhandelten Erstattungspreise im Anschluss an die Nutzenbewertung die größte Rolle. Weitere Einsparungen wurden durch eine verstärkte Verordnung von neuen Generika und Biosimilars generiert.
Die 16. Ausgabe des Arzneimittel-Atlas ist erschienen. Sie berichtet auf mehr als 200 Seiten umfassend über den Arzneimittelverbrauch in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). In einem Sonderkapitel wird zudem der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Entwicklung der Verordnungen untersucht.
Dargestellt wird, wie sich Pandemie-bedingte Maßnahmen und Einschränkungen auf die ambulante Versorgung mit Arzneimitteln ausgewirkt haben. Dies geschieht für den Gesamtmarkt und für ausgewählte Indikations- bzw. Arzneimittelgruppen, darunter Arzneimittel zur Behandlung von Volkskrankheiten, aber auch Krebsmedikamente.
Der Arzneimittel-Atlas erscheint bei der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft. Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter: Arzneimittel-Atlas 2021 - Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (mwv-berlin.de)
Bei den Krebsmedikamenten hat der Umsatzanteil von Präparaten mit einem durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) attestierten Zusatznutzen von 1,1 Prozent (entspricht 32 Mio. Euro) im Jahr 2011 auf 48 Prozent (3,1 Mrd. Euro) im Jahr 2019 zugenommen. Der Anteil von bewerteten Wirkstoffen ohne belegten Zusatznutzen am Umsatz ist gering, er lag 2019 bei 8,7 Prozent.