Die Komponenten der Ausgabenveränderungen für Arzneimittel der GKV im Jahr 2018

Veröffentlicht am: 01.08.19

Am stärksten hat der steigende Verbrauch vor allem von innovativen Krebs- und Immuntherapeutika die Mehrausgaben im GKV-Arzneimittelmarkt beeinflusst. Diese Zunahme wurde aber nahezu komplett von Einsparungen durch zwei andere Komponenten kompensiert: So führten Preissenkungen 2018 im Vergleich zum Vorjahr zu deutlicheren Einsparungen. Dabei spielten die verhandelten Erstattungspreise im Anschluss an die Nutzenbewertung die größte Rolle. Weitere Einsparungen ergab eine verstärkte Verordnung von neuen Generika und Biosimilars.

Der Arzneimittel-Atlas untersucht zehn verschiedene Komponenten, die die Ausgabenveränderungen für die Versichertengemeinschaft bei Arzneimitteln bestimmen. Dabei geht es um Effekte, die auf veränderte Verordnungsmengen oder Preise, aber auch auf strukturelle Veränderungen wie Markteintritt neuer Wirkstoffe oder Generika zurückzuführen sind.

Das Bild der Veränderung weicht im Jahr 2018 für einige Komponenten vom Vorjahr ab.

Die wichtigsten Komponenten im Einzelnen:

  • Verbrauchskomponente: Diese verdoppelte sich 2018 (1.246,9 Mio. Euro), normalisierte sich aber damit im Vergleich zu dem unterdurchschnittlichen Wert aus dem Jahr 2017 (517 Mio. Euro). Vor allem antineoplastische Mittel (L01) und Immunsuppressiva (L04) trugen zur Verbrauchskomponente bei.
  • Preiskomponente: Sie leistete deutlich größere Einsparungen als im Vorjahr (767 Mio. Euro versus 406 Mio. Euro 2017). Die höchsten Einsparungen durch Preissenkungen wurden dabei wieder für antineoplastische Mittel (L01) erzielt, wobei hier die verhandelten Erstattungspreise im Anschluss an die Nutzenbewertung die größte Rolle spielten.
  • Innovationskomponente (Therapieansatz- und Analogkomponente): Diese Komponente bleibt nahezu unverändert im Vergleich zu 2017 (Therapieansatzkomponente: 1.035,7 Mio. Euro, Analogkomponente: 297,1 Mio. Euro). Den größten Einfluss auf die Mehrausgaben hatten neue antineoplastische Mittel (L01).
  • Generikakomponente: Sie war die Strukturkomponente mit dem größten Einspareffekt im Jahr 2018 (307 Mio. Euro). Am stärksten trugen 2018 die Antiepileptika (N03) und die antineoplastischen Mittel (L01) zu den Einsparungen durch neu eingeführte Generika bei.
IGES-Berechnungen nach NVI (INSIGHT Health)