Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2019 im Überblick

Veröffentlicht am: 21.09.20

Die Ausgaben für Arzneimittel in der GKV stiegen nach Berechnungen des Arzneimittel-Atlas im Jahr 2019 um 3,2 Prozent (1.224 Mio. Euro) auf 39.892 Mio. Euro. Zu dem moderaten Wachstum trugen folgende Aspekte bei: Einsparungen durch Preisverhandlungen, vor allem im Anschluss an die Nutzenbewertung nach dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) sowie Patentabläufe und der dadurch bedingte, vermehrte Einsatz von Generika und Biosimilars.

Basis der hier dargestellten Ausgabenentwicklung sind eigene Berechnungen und Fortschreibungen nach den Angaben der amtlichen Statistik KJ 1 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Dieses Vorgehen war notwendig, um die Vergleichbarkeit zum Vorjahr zu ermöglichen, da sich 2019 die Datengrundlage der BMG-Statistik geändert hat: erstmals bezieht sie auch ambulant abgegebene Arznei- und Verbandmittel aus Krankenhausapotheken ein (Abgabe nach §129a SGB V). Ein direkter Vergleich mit den für 2018 berichteten Ausgaben ist daher nicht möglich. Mehr zur veränderten Datenbasis: siehe folgenden Infokasten.

Veränderte Datengrundlage bei den Arzneimittelausgaben im Jahr 2019:

Im Jahr 2019 änderte sich die amtliche Statistik KJ1 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Erstmals werden auch die Arznei- und Verbandmittel aus Krankenhausapotheken, die nach §129a SGB V abgegeben wurden, in einem gesonderten Konto dargestellt (neues Konto 4310). Krankenhaus-Arzneimittel wurden bis einschließlich 2018 zu einem großen Teil, aber nicht vollständig, über das Konto „Arznei- und Verbandmittel von Sonstigen“ (Konto 4360) ausgewiesen.

Die veränderte Datenbasis erschwert es, die Ausgabenveränderung 2019 zu 2018 direkt zu vergleichen. Um sie dennoch gegenüberstellen zu können, simuliert der Arzneimittel-Atlas rechnerisch die bis 2018 geltende Kontierung. Dafür wurden die Ausgaben ohne das neue Konto 4310 – also ohne ambulant von Krankenhausapotheken abgegebene Medikamente - summiert und für das Konto 4360 die zu erwartende Ausgabenentwicklung auf Grundlage der bisherigen Steigerungsraten fortgeschrieben.

In der amtlichen Statistik werden mit dem neuen Konto für Arzneimittel aus Krankenhausapotheken erstmals auch Arzneimittelausgaben berücksichtigt, die vor 2019 unter anderen Konten summiert wurden. Daher ist ein Vergleich mit 2019 nicht sachgerecht. Rein rechnerisch würde sich ein Anstieg auf 41 Mrd. Euro ergeben, was einer Zuwachsrate von 5,75 % je Versicherten entspräche.

Auf den Internetseiten des Arzneimittel-Atlas werden jeweils die Ausgabenänderung auf Basis der bisherigen Kontenabgrenzung vor 2019 entsprechend der Fortschreibung des Arzneimittel-Atlas und diejenige nach der neuen Kontenabgrenzung der KJ 1-Statistik dargestellt.