Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2022 im Überblick

Veröffentlicht am: 14.11.23

Die Ausgaben für Arzneimittel in der gesetzlichen Krankenversicherung stiegen nach amtlicher Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) im Jahr 2022 um 4,8 Prozent (2.230 Mio. Euro) und somit deutlich weniger stark als noch im Vorjahr. Der Ausgabenzuwachs im Jahr 2021 betrug 7,6 % und war maßgeblich durch drei Sondereffekte geprägt (Neue Abgaberegelungen für Hämophilieprodukte, erweiterte Austauschmöglichkeiten bei Arzneimittelverordnungen und befristete Absenkung des Mehrwertsteuersatzes).

Im Jahr 2022 bestimmten die Themen Lieferengpässe und die drohende Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) die gesundheitspolitischen Diskussionen. Die hieraus resultierenden Gesetze (GKV- Finanzstabilisierungsgesetz und Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz) traten im Jahr Dezember 2022 beziehungsweise im Juli 2023 in Kraft und entfalten daher ihre Wirkung erst im Jahr 2023. Somit kam es im Jahr 2022 zu keinen nennenswerten Sondereffekten.

Verbrauchsteigerungen bei Medikamenten zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen und der stetige Zufluss neuer und innovativer Therapien waren für den Ausgabenzuwachs maßgeblich. Zudem kam es durch die Preiskomponente zu deutlichen Einsparungen durch Preisverhandlungen, welche vor allem im Anschluss an die Nutzenbewertung nach dem Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) sowie durch Patentausläufe und den dadurch bedingten vermehrten Einsatz von Generika realisiert wurden.

Basis der hier dargestellten Ausgabenentwicklung sind die Berechnungen nach den Angaben der amtlichen Statistik KJ 1 des BMG.