Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Mitteln aus dem Bereich Ernährung und Stoffwechsel D11 Andere Dermatika

Veröffentlicht am: 17.12.23

Fazit zu den Entwicklungen bei den anderen Mitteln zur Anwendung auf der Haut (Dermatika)

Für Mittel bei anderen Störungen der Haut und Hautanhangsgebilde beliefen sich die Ausgaben der GKV im Jahr 2022 auf 426,3 Mio. Euro. Euro. Der Ausgabenanstieg im Vergleich zum Vorjahr betrug 99,5 Mio. Euro bzw. 30,5 %.

  • Ausgabenerhöhung zu 2021 um 99,5 Mio. Euro (Plus von 30,5 %).
  • Der Verbrauchsanstieg war am stärksten für die Teil-Indikationsgruppe der Mittel bei atopischer Dermatitis, wo ein Anstieg um 19,2 % auf 18,9 Mio. DDD festzustellen war. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung waren die IL-4/13-Inhibitoren und hier insbesondere das seit 2017 verfügbare Dupilumab.
  • Die Innovationskomponente zeigt für 2021 die zunehmende Verwendung von IL-4/13-Inhibitoren zur Behandlung der atopischen Dermatitis und hier besonders von Dupilumab an, wodurch sich 2022 die Ausgaben um fast 51 Mio. Euro erhöhten.
  • Durch die Preiskomponente gingen die Ausgaben um 7,0 Mio. Euro zurück. Dies ist allein auf die Mittel bei atopischer Dermatitis zurückzuführen, bedingt durch Preisverhandlungen für in Folge von Nutzenbewertungen nach § 35a SGB V.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den anderen Mitteln zur Anwendung auf der Haut (Dermatika)

  • Die Indikationsgruppe der Anderen Dermatika ist eine Sammelgruppe, deren Ausgabenentwicklung sich bis 2017 unauffällig verhielt. Dies änderte sich mit Einführung des Antikörpers Dupilumab zur Therapie der atopischen Dermatitis im Jahr 2017: Seitdem beschleunigte sich die Ausgabenentwicklung erheblich.
  • Mit der im Jahr 2022 abgegebenen Menge IL-4/13-Inhibitoren von rund 8 Mio. DDD wären mindestens 22.000 Patienten behandelbar gewesen. Die Erkrankung tritt bei etwa 2 bis 3 % der Erwachsenen auf, bei Kindern und Jugendlichen ist – abhängig vom Lebensalter – von einer Häufigkeit von 10 % oder deutlich mehr auszugehen.
  • Zudem wurde das Anwendungsgebiet von Dupilumab mittlerweile auf Asthma sowie chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen erweitert und es sind weitere Wirkstoffe für das Anwendungsgebiet eingeführt worden. Die Nutzenbewertung ergab in mehreren Verfahren einen beträchtlichen Zusatznutzen.
  • Da es zudem einen hohen Bedarf an gut wirksamen Mitteln bei atopischer Dermatitis gibt und künftig vermutlich weitere innovative Wirkstoffe für die Therapie eingeführt werden, ist für die nächsten Jahre von ähnlich hohen Ausgabensteigerungen wie in den letzten Jahren auszugehen.