Veröffentlicht am: 19.09.22
Für Mittel bei anderen Störungen der Haut und Hautanhangsgebilde beliefen sich die Ausgaben der GKV im Jahr 2021 auf 327,2 Mio. Euro. Der Ausgabenanstieg im Vergleich zum Vorjahr betrug 92,1 Mio. Euro bzw. 39,2 %.
Die Indikationsgruppe der anderen Dermatika ist eine Sammelgruppe, deren Ausgabenentwicklung sich bis 2017 wenig auffällig verhielt. Dies änderte sich mit Einführung des Antikörpers Dupilumab zur Therapie der atopischen Dermatitis im Jahr 2017: Seitdem beschleunigte sich die Ausgabenentwicklung erheblich. Mit der im Jahr 2021 abgegebenen Menge von rund 5,5 Mio. DDD wären mindestens 15.000 Patienten behandelbar gewesen. Die Erkrankung tritt bei etwa 2 bis 3 % der Erwachsenen auf, bei Kindern und Jugendlichen ist – abhängig vom Lebensalter – von einer Häufigkeit von 10 % oder deutlich mehr auszugehen. Zudem wurde das Anwendungsgebiet von Dupilumab mittlerweile auf Asthma sowie chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen erweitert und es sind weitere Wirkstoffe für das Anwendungsgebiet eingeführt worden. Die Nutzenbewertung ergab in mehreren Verfahren einen beträchtlichen Zusatznutzen. Da es zudem einen hohen Bedarf an gut wirksamen Mitteln bei atopischer Dermatitis gibt ist für die nächsten Jahre von ähnlich hohen Ausgabensteigerungen wie in den letzten Jahren auszugehen.