Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Epilepsiemitteln (Antiepileptika) N03 Antiepileptika Der Verbrauch von Epilepsiemitteln – von denen einige auch in großem Umfang bzw. fast ausschließlich bei neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden – ist zwischen 2009 und 2019 stetig von etwa 307 Mio. auf 457 Mio. definierte Tagesdosen (DDD) gestiegen. Die Ausgaben der GKV für Epilepsiemittel lagen 2019 bei 577 Mio. Euro.

Veröffentlicht am: 06.01.21

Fazit zu den Eintwicklungen bei Epilespiemitteln

Für die GKV beliefen sich 2019 die Ausgaben für Epilepsiemittel auf 576,8 Mio. Euro. Die Ausgaben waren um 10,5 Mio. Euro bzw. 1,8 % geringer als im Vorjahr.

  • Verbrauch: Der Verbrauch stieg 2019 in der Indikationsgruppe um 15,3 Mio. DDD (3,1 %) auf 457,2 Mio. DDD. Dabei verteilte sich der Verbrauchsanstieg fast gleich auf die beiden größten Teil-Indikationsgruppen, die Mittel bei Epilepsie (6,8 Mio. DDD) und die Mittel bei neuropathischen Schmerzen (8,4 Mio. DDD). Bei den Mitteln zur Behandlung neuropathischer Schmerzen trug hauptsächlich der Wirkstoff Pregabalin zum Verbrauchsanstieg bei.
  • Innovation: Bei den Epilepsiemitteln wurde in den letzten fünf Jahren ein neuer Wirkstoff eingeführt. Die Analogkomponenten erhöhten die Ausgaben um 11,8 Mio. Euro, was durch Veränderungen von Verbrauchsanteilen in der Teil-Indikationsgruppe der Mittel bei Epilepsie bedingt war. Erklärt werden kann dies hauptsächlich durch die höheren Anteile von Lacosamid, in geringerem Umfang auch durch den Verbrauchsanstieg von Brivaracetam.
  • Preis: Die Preiskomponente senkte die Ausgaben um 8,3 Mio. Euro, was allein durch die Mittel bei neuropathischen Schmerzen bedingt war. Hier sind Änderungen bei den Rabattvertragskonstellationen, vor allem im Hinblick auf Pregabalin, zu vermuten.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Epilepsiemitteln

Die Entwicklung wurde in der Indikationsgruppe der Epilepsiemittel bis Ende 2014 vor allem durch das enorme Wachstum des Wirkstoffs Pregabalin bestimmt. Mit Einführung von Pregabalin-Generika entwickelte sich zwar der Verbrauch weiterhin stetig nach oben, doch die Ausgaben gingen deutlich zurück. Da mittlerweile der Generikaanteil von Pregabalin ein Niveau von 98 % erreicht hat, sind in den nächsten Jahren deutliche geringere Einsparungen durch Pregabalin-Generika zu erwarten.

Das Innovationspotenzial ist aktuell eher als gering einzustufen, und neue Therapieansätze zur Behandlung von epileptischen Schmerzen sind nicht zu erkennen. Daher ist in den nächsten Jahren mit einer stagnierenden oder nur leicht steigenden Ausgabenentwicklung zu rechnen.