Veröffentlicht am: 30.11.22
Die geschätzte Zahl an Diabetikern ist gestiegen. Sie lag im Jahr 2021 in Deutschland zwischen 10 und 11 Prozent der Erwachsenen. 2009 waren es noch rund 8 Prozent.
Das Verbrauchswachstum bei den Antidiabetika entwickelt sich nahezu parallel zur Prävalenzentwicklung. Das zeigt, dass der erhöhte Verbrauch durch den erhöhten Bedarf bedingt ist.
Der Verbrauch an Antidiabetika insgesamt stieg zwischen 2012 und 2021 um 15,5 Prozent. Ursächlich dafür ist ein deutlicher Verbrauchsanstieg der neuen, innovativen Nicht-Insuline, während der Insulinverbrauch hingegen zurückging.
Der Verbrauch neuer Arzneimittelgruppen zur Behandlung des Typ-2-Diabetes stieg in den vergangenen Jahren besonders stark. Es handelt sich dabei um Wirkstoffe, die wegen fehlender Hypoglykämie-Gefahr (Gefahr von Unterzuckerungen) einfacher und sicherer anzuwenden sind. So hat sich der Verbrauch der neuen Arzneimittelgruppen - SGLT2-Inhibitoren (Gliflozine) und GLP-1-Agonisten (Glutide) - zwischen 2012 und 2021 verfünffacht.
Der einstige Therapiestandard mit Sulfonylharnstoffen ging hingegen massiv zurück.
Aber auch die zusätzliche kardioprotektive Wirkung der Gliflozine führt zu einem vermehrten Einsatz dieser Wirkstoffgruppe. Zudem soll mit einer Insulintherapie so spät wie möglich begonnen werden.
Neuere medizinische Leitlinien bestätigen die sich etablierende Behandlungspraxis.
Bei den Insulinen verdoppelt sich der Verbrauch der langwirkenden Insulinen (Basalinsuline).