Veröffentlicht am: 01.11.21
Die GKV-Ausgaben für Antibiotika beliefen sich 2020 auf 422 Mio. Euro, was einen Rückgang von fast 90 Mio. Euro bzw. 17 % bedeutete.
Der Antibiotikaverbrauch geht seit Jahren zurück, da sich zur Vermeidung von Resistenzentwicklungen eine rationalere und noch stärker leitliniengerechte Anwendung etabliert. 2020 gab es zusätzlich einen Sondereffekt durch die Corona-Pandemie, der den Verbrauch erheblich senkte. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass es zunächst wieder zu einem Anstieg des Verbrauchs kommen wird, wenn durch weniger Kontaktbeschränkungen und Maskengebrauch die Zahl der Atemwegsinfektionen wieder ansteigt. Mittel- bis langfristig ist jedoch von einem weiteren Verbrauchs- und somit auch Ausgabenrückgang auszugehen. Da die Innovationen hauptsächlich selten eingesetzte Reserveantibiotika betreffen, die zudem eher stationär als ambulant zur Anwendung kommen, werden Neueinführungen künftig kaum zu einem nennenswerten Ausgabenanstieg führen.