Aktuelle und künftige Entwicklungen bei den Antibiotika J01 Antibiotika zur systemischen Anwendung

Veröffentlicht am: 18.12.23

Fazit zu den Entwicklungen bei den Antibiotika

Die GKV-Ausgaben für Antibiotika beliefen sich 2022 auf 499,8 Mio. Euro, was einer Zunahme von 99,1 Mio. Euro bzw. 24,73 % entspricht.

  • Ausgabenerhöhung zu 2022 um 499,8 Mio. Euro (Plus von 24,7 %).
  • Der Verbrauch stieg 2022 in der Indikationsgruppe um 299 Mio. DDD (24 %) auf rund 262 Mio. DDD. Der starke Anstieg ist durch die ausgeprägte Erkältungswelle im Herbst/Winter 2022 bedingt. Ein Verbrauchszuwachs war für die meisten der relevanten Therapieansätze festzustellen.
  • Innovationen bei Antibiotika werden in den meisten Fällen als Reserveantibiotika eingestuft. Tatsächlich gab seit 2018 drei Neueinführungen, von denen zwei als Reserveantibiotika gelten. Da Reserveantibiotika so selten wie möglich eingesetzt werden sollen, schlagen sie sich in den Ausgaben kaum nieder.
  • Die Preiskomponente erhöhte die Ausgaben um 15 Mio. Euro.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Antibiotika

  • Der Antibiotikaverbrauch geht seit Jahren zurück, da sich zur Vermeidung von Resistenzentwicklungen eine rationalere und noch stärker leitliniengerechte Anwendung etabliert.
  • Nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen ist der Verbrauch kräftig gestiegen und möglicherweise wird es weitere Verbrauchssteigerungen geben. Es wird jedoch rasch eine Stabilisierung einsetzen und eine Fortsetzung des Verbrauchsrückgangs erscheint ebenfalls möglich.
  • Die Ausgaben für Antibiotika werden in der Zukunft steigen, da Antibiotika von mehreren Regelungen des ALBVVG (Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz) betroffen sein werden. Dazu gehört etwa die Möglichkeit von Preiserhöhungen und die Unterstützung der europäischen Produktion.