Komponenten der Ausgabenentwicklung bei antiviralen Mitteln

Veröffentlicht am: 23.01.18

Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health)

Komponenten 2016

2016 gingen die Ausgaben um 428,5 Mio. Euro zurück. Die Ausgabenentwicklung wurde vor allem von folgenden Komponenten bestimmt:

  • Verbrauch: Die Verbrauchskomponente senkte 2016 die Ausgaben um rund 403 Mio. Euro. Als ursächlich ist hier die Teil-Indikationsgruppe der Mittel gegen Hepatitis C zu nennen, wo die Verbrauchskomponente zu einem Ausgabenrückgang von 427 Mio. Euro führte. Gemessen in DDD ging der Verbrauch exakt so stark zurück, wie er 2015 angestiegen war.
  • Preis: Die Preiskomponente hatte ebenfalls Einsparungen zur Folge, die bei knapp 125 Mio. Euro lagen. Der wesentliche Treiber war auch hier wieder die Teil-Indikationsgruppe der Hepatitis-C-Mittel, wo überwiegend die Preisverhandlungen im Anschluss an die Nutzenbewertung neuer Wirkstoffe die Preise senkten.
  • Therapieansatzkomponente: Die Therapieansatzkomponente erhöhte die Ausgaben um knapp 64 Mio. Euro, was nur einen Bruchteil des vorjährigen Ausgabenanstiegs durch diese Komponente darstellt. Führend waren auch bei dieser Komponente die Hepatitis C-Mittel, wo der Verbrauchsanteil der Fixkombinationen anstieg.
  • Analogkomponente: Durch die Analogkomponente wurden die Ausgaben um rund 44 Mio. Euro erhöht. Dazu trugen die Teil-Indikationsgruppen der Mittel gegen HIV/Aids sowie der gegen Hepatitis C am stärksten bei. Bei den HIV-Mitteln waren im Wesentlichen höhere Verbrauchsanteile der Fixkombinationen Emtricitabin, Tenofoviralafenamid, Elvitegravir und Cobicistat sowie Lamivudin, Abacavir und Dolutegravir verantwortlich, bei den Hepatitis C-Mitteln der höhere Verbrauchsanteil der Fixkombination Sofosbuvir und Velpatasvir.

Komponenten 2015

2015 stiegen die Ausgaben um 565,2 Mio. Euro. Die Komponenten waren identisch mit denen 2016, doch wirkte die Verbrauchskomponente mit anderem Vorzeichen:

  • Therapieansatzkomponente: Durch diese Komponente wurden die Ausgaben mit 533 Mio. Euro am stärksten erhöht. Ursache war allein die Teil-Indikationsgruppe der Mittel bei Hepatitis C. Hier kam es durch die Einführung der neuen Wirkstoffe gegen Hepatitis C zu erheblichen strukturellen Veränderungen. Am auffälligsten waren der starke Rückgang der älteren Nukleoside (nur Ribavirin) sowie der starke Anstieg der erst seit Ende 2014 verfügbaren fixen Kombinationen.
  • Verbrauchskomponente: Der gestiegene Verbrauch erhöhte die Ausgaben 2015 um 415 Mio. Euro, was ebenfalls nahezu in Gänze auf die Teil-Indikationsgruppe der Mittel bei Hepatitis C zurückzuführen war. Gemessen in DDD stieg der Verbrauch um rund 60 %.
  • Preiskomponente: Die Preiskomponente kompensierte den Ausgabenanstieg teilweise. Die Preisverhandlungen nach der frühen Nutzenbewertung führten somit 2015 zu Einsparungen von fast 190 Mio. Euro.
  • Analogkomponente: Der Ausgabenrückgang durch die Analogkomponente ist vor allem dadurch bedingt, dass innerhalb der Therapieansätze der Kombinationen und der NS5B-Hemmer der Verbrauchsanteil von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir bzw. Dasabuvir anstieg.