Veröffentlicht am: 09.11.20
Jahr | Wirkstoff | Therapieansatz | Anwendung |
2016 | Valsartan und Sacubitril | Neprilysinhemmer in Kombination mit AT-II-Antagonisten | Herzinsuffizienz |
2016 | Selexipag | Prostaglandine und Agonisten | Pulmonal-arterielle Hypertonie |
2017 | Landiolol | Selektive Betablocker | Tachykardien (intraoperativ) |
Quelle: IGES, eigene Recherche |
Zwischen 2015 und 2019 sind in der Indikationsgruppe der Mittel zur Behandlung der Hypertonie drei neue Wirkstoffe eingeführt worden. Einer der Wirkstoffe ist zur Anwendung bei pulmonal-arterieller Hypertonie zugelassen, einer zur Anwendung bei Herzinsuffizienz und ein weiterer wird bei intraoperativ auftretenden Tachykardien (Herzrasen) eingesetzt.
Bei Selexipag handelt es sich um einen Agonisten, der an Prostacyclinrezeptoren aktivierend wirkt. Dies führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße besonders in der Lunge.
Mit der Kombination aus Valsartan und Sacubitril steht erstmals ein Neprilysin-Hemmer zur Verfügung, der den Abbau von sogenannten vasoaktiven Peptiden vermindert. Nachfolgend kommt es zu einer verminderten Verengung von Blutgefäßen (Vasokonstriktion) und es wird weniger Natrium – und damit weniger Volumen – im Organismus zurückgehalten. Beides soll dazu beitragen, das sogenannte Remodelling (einen pathologischen Umbau des Herzmuskels) bei Herzinsuffizienz einzuschränken.
Landiolol ist ein selektiver Betablocker mit sehr kurzer Wirkung. Der Wirkstoff wird während einer Operation eingesetzt, wenn die Herzfrequenz zu hoch ist (Tachykardie). Für die ambulante Behandlung ist Landiolol daher ohne Bedeutung.