Komponenten der Ausgabenveränderungen bei BluthochdruckmittelnC02–C09 Mittel bei Hypertonie
Veröffentlicht am: 19.09.22
Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health)
2021 stiegen die Ausgaben für Blutdruckmittel um 123,7 Mio. Euro. Folgende Komponenten beeinflussten das Ausgabengeschehen maßgeblich:
Therapieansatzkomponente: Die Therapieansatzkomponente ließ die Ausgaben um 72,3 Mio. Euro steigen. Haupttreiber waren die Mittel mit Auswirkungen auf das Renin-Angiotensin-System, wo die Komponente 61,2 Mio. Euro erreichte. Den wichtigsten Beitrag lieferte in dieser Teil-Indikationsgruppe auch 2020 wieder der 2016 neu eingeführte Therapieansatz Neprilysinhemmer in fester Kombination mit Angiotensin-II-Antagonisten mit dem bislang einzigen Vertreter Sacubitril/Valsartan. Außerdem stieg der Verbrauchsanteil der AT-II-Antagonisten. Einen weiteren Beitrag leisteten die Diuretika mit 10,0 Mio. Euro: Hier stieg der Verbrauchsanteil der Sulfonamiddiuretika (insbesondere des Wirkstoffs Chlortalidon), während der Anteil der Thiaziddiuretika (insbesondere von Hydrochlorothiazid) entsprechend zurückging. Hintergrund dieser Entwicklung sind Berichte über ein erhöhtes Hautkrebsrisiko und die Empfehlung, auf Chlortalidon umzustellen (NN 2018).
Hersteller- und Generikakomponente: Die Hersteller- und die Generikakomponente senkten die Ausgaben jeweils um rund 26,4 Mio. bzw. 25,3 Mio. Euro. Am höchsten waren die Einsparungen durch diese Komponenten bei den Mitteln mit Auswirkungen auf das Renin-Angiotensin-System sowie den Mitteln bei pulmonal-arterieller Hypertonie.
Preis: Durch die Preiskomponente stiegen die Ausgaben um 79,1 Mio. Euro. Für diesen Anstieg ist hauptsächlich die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer verantwortlich. Die Preiskomponente führte in fast allen Teil-Indikationsgruppen zu Mehrausgaben; lediglich in der Gruppe der Mittel bei pulmonaler Hypertonie war die Kompensation durch Preissenkungen so stark, dass Einsparungen in Höhe von 7,3 Mio. Euro resultierten.
Literatur
NN (2018) Erhöhtes Hautkrebsrisiko unter Hydrochlorothiazid – was tun? a-t 2018; 49:85–7
Diese Internetseiten informieren über den Arzneimittelmarkt in Deutschland und zeigen etwa den Verbrauch von Medikamenten. Diese Angaben spiegeln die wesentlichen Trends des derzeitigen Behandlungsgeschehens wider. Sie sind jedoch nicht als individuelle Therapieempfehlungen zu verstehen.
Zu Ihrer Information:
Diese Internetseiten informieren über den Arzneimittelmarkt in Deutschland und zeigen etwa den Verbrauch von Medikamenten. Diese Angaben spiegeln die wesentlichen Trends des derzeitigen Behandlungsgeschehens wider. Sie sind jedoch nicht als individuelle Therapieempfehlungen zu verstehen.
Bitte wählen Sie aus der Vorschlagsliste einen gütigen ATC-Code aus.
Diese Internetseiten informieren über den Arzneimittelmarkt in Deutschland und zeigen etwa den Verbrauch von Medikamenten. Diese Angaben spiegeln die wesentlichen Trends des derzeitigen Behandlungsgeschehens wider. Sie sind jedoch nicht als individuelle Therapieempfehlungen zu verstehen.