Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Lipidsenkern C10 Lipidsenkende Mittel

Veröffentlicht am: 19.09.22

Fazit zu den Entwicklungen bei den Lipidsenkern

Für lipidsenkende Mittel wurden 2021 von der GKV 567,9 Mio. Euro ausgegeben. Dies waren 3,1 Mio. bzw. 0,6 % mehr als im Vorjahr.

  • Verbrauch: Der Verbrauch von Lipidsenkern lag 2021 bei 3,2 Mrd. DDD. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Verbrauch um 283 Mio. DDD (9,8 %) gestiegen. Das Verbrauchswachstum wird weiterhin von den Statinen getragen, die 2021 einen Verbrauchsanteil von 91,1 % hatten. Der Anteil ist seit 2016 leicht rückläufig, während der Anteil insbesondere der Ezetimib-haltigen Arzneimittel steigt; er lag 2021 bei 7,3 %. Der Anteil der PCSK9-Hemmer am Verbrauch ist mit 0,2 % zu vernachlässigen. Das wieder zunehmende Verbrauchswachstum bei Statinen ist einerseits auf die demografische Entwicklung und andererseits auf geänderte Leitlinienempfehlungen zurückzuführen.
  • Innovation: Unter den innovativen Arzneimitteln, die im Markt verfügbar sind, sind vor allem die 2015 eingeführten PCSK9-Hemmer sowie die 2020 eingeführten ACL-Hemmer zu hervorzuhaben, deren höherer Verbrauchsanteil sich in der Therapieansatzkomponente niederschlug. Weitere Innovationen sind die seit 2020 bzw. 2021 verfügbaren Wirkstoffe Volanesorsen und Inclisiran.
  • Preis: Die Preiskomponente senkte 2021 die Ausgaben für die Indikationsgruppe um rund 15 Mio. Euro. Preissenkungen gab es einerseits durch die Einführung eines Festbetrags für die Fixkombinationen mit Ezetimib sowie Preisverhandlungen für die ACL-Inhibitoren.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Lipidsenkern

Die Entwicklung der Lipidsenker war über viele Jahre hinweg hauptsächlich durch die alles dominierenden Statine geprägt. Bis 2014 gingen die Ausgaben für Lipidsenker trotz steigenden Verbrauchs aufgrund von Generikawettbewerb und Preiswettbewerb infolge von Rabattverträgen zurück. Seitdem war wieder ein leichter Anstieg der Ausgaben zu verzeichnen. Die seit 2018 eingeführten Ezetimib-Generika sorgen zwar für Einsparungen, doch werden diese durch das starke Verbrauchswachstum weitgehend kompensiert. Hinzu kommen Ausgabensteigerungen durch innovative Wirkstoffe. Da der Bedarf für Lipidsenker demografiebedingt weiterhin ansteigen wird, ist für die Zukunft mit leicht steigenden Ausgaben zu rechnen .