Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Krebsmedikamenten L01 Antineoplastische Mittel

Veröffentlicht am: 19.12.23

Fazit zu den Entwicklungen bei den Krebsmedikamenten

Die Mittel gegen Krebs verursachten der GKV 2022 Ausgaben in Höhe von 7,30 Mrd. Euro. Im Vergleich zu 2021 sind die Ausgaben um 432,2 Mio. Euro gestiegen, was einem Wachstum von 6,3 % entspricht.

  • Ausgabenerhöhung zu 2021 um 432,2 Mio. Euro (Plus von 6,3%).
  • Ausgabenzuwachs war geringer als im Vorjahr 2020.
  • Der Verbrauch für Mittel gegen Krebs stieg 2022 um 2,8 % auf 85,7 Mio. DDD. Bezogen auf bestimmte Arzneimittelgruppen stieg der Verbrauch am stärksten bei den PD-1/PDL-1-Inhibitoren (1,1 Mio. DDD). Der zu dieser Gruppe gehörende Antikörper Pembrolizumab erreichte einen Zuwachs von 594 Mio. DDD und ist damit nach 5-Fluoruracil und Hydroxycarbamid der dritthäufigste antineoplastische Wirkstoff.
  • Die antineoplastischen Mittel zur Krebstherapie gehören zu den Indikationsgruppen mit dem höchsten innovativen Potenzial. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre wurden über 50 neue Wirkstoffe bzw. fixe Wirkstoffkombinationen eingeführt, davon 14 im Jahr 2022. Entsprechend erhöhten die Innovationskomponenten die Ausgaben 2022 um 619 Mio. Euro.
  • Durch Preisreduktionen kam es 2022 zu Einsparungen in Höhe von 272,4 Mio. Euro. Zu den Preissenkungen trugen hauptsächlich die Preisverhandlungen im Rahmen der Nutzenbewertung bei. Zudem fürhrte der Einsatz von Generika und Biosimilars zu Einsparungen in Höhe von 97,4 Mio. Euro.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Krebsmedikamenten

  • In den letzten Jahren sind ausgesprochen viele neue antineoplastische Wirkstoffe eingeführt worden. Dabei handelt es sich überwiegend um zielgerichtete Therapien, durch die auch zahlreiche neue Therapieansätze begründet wurden. Hervorzuheben ist hier die bspw. die Einführung der Immunonkologika oder der CAR-T-Zell- Therapien.
  • Insbesondere die mit der Innovationstätigkeit einhergehende hohe Zahl von Neueinführungen hat zu dem in den vergangenen Jahren beobachteten Ausgabenwachstum beigetragen.
  • Da der Innovationsschub bei den Krebsarzneimitteln in den nächsten Jahren anhalten wird, ist auch mit weiterem Ausgabenwachstum in ähnlicher Größenordnung wie in den letzten Jahren zu rechnen.
  • Eine gewisse Entlastung ergibt sich durch Patentabläufe. Auch in den nächsten Jahren werden immer wieder Generika und Biosimilars auch für die zielgerichteten Therapien verfügbar sein, doch ist aktuell kein Patentablauf für „Blockbuster“ in Sicht, der zu spürbaren Einsparungen führen würde.