Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Krebsmedikamenten L01 Antineoplastische Mittel

Veröffentlicht am: 19.09.22

Fazit zu den Entwicklungen bei den Krebsmedikamenten

Für antineoplastische Arzneimittel zur Behandlung von Krebs entstanden der GKV 2021 Ausgaben in Höhe von mehr als 6,886 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausgaben um 682,8 Mio. Euro bzw. 11 %. Damit war der Ausgabenzuwachs geringer als im Vorjahr.

  • Verbrauch: Der Verbrauch für Mittel gegen Krebs stieg 2021 um 5,9 % auf 83,4 Mio. DDD. Bezogen auf bestimmte Arzneimittelgruppen stieg der Verbrauch am stärksten bei den PD-1/PDL-1-Inhibitoren (1,3 Mio. DDD), den CD38-Hemmern (0,6 Mio. DDD) sowie den CDK-Inhibitoren (um 0,5 Mio. DDD).
  • Innovation: Die antineoplastischen Mittel zur Krebstherapie gehören zu den Indikationsgruppen mit dem höchsten innovativen Potenzial. Innerhalb der letzten fünf Jahre wurden über 50 neue Wirkstoffe bzw. fixe Wirkstoffkombinationen eingeführt, davon 14 im Jahr 2021. Entsprechend erhöhten die Innovationskomponenten die Ausgaben 2021 um 498 Mio. Euro.
  • Preis: Durch Preisreduktionen kam es 2021 zu Einsparungen in Höhe von 149 Mio. Euro. Zu den Preissenkungen trugen hauptsächlich die Preisverhandlungen im Rahmen der Nutzenbewertung bei.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Krebsmedikamenten

In den letzten Jahren sind ausgesprochen viele neue antineoplastische Wirkstoffe eingeführt worden. Dabei handelt es sich überwiegend um zielgerichtete Therapien, durch die auch zahlreiche neue Therapieansätze begründet wurden. Hervorzuheben ist auch die Einführung der Immunonkologika, in die bei der Behandlung einiger Krebsarten große Hoffnungen gesetzt werden. Im Jahr 2018 war die Einführung der CAR-T-Zell-Therapien ein viel diskutiertes Ereignis, nicht zuletzt, weil hier im Einzelfall über spektakuläre Erfolge berichtet wurde.

Insbesondere die mit der Innovationstätigkeit einhergehende hohe Zahl von Neueinführungen hat zu dem in den letzten Jahren beobachteten Ausgabenwachstum beigetragen. Da der Innovationsschub bei den Krebsarzneimitteln in den nächsten Jahren anhalten wird, ist auch mit weiterem Ausgabenwachstum zu rechnen. Eine gewisse Entlastung ergibt sich durch Patentabläufe. Hier sind insbesondere Imatinib-Generika zu nennen sowie die Biosimilars für Rituximab und Trastuzumab. Auch in den nächsten Jahren werden immer wieder Generika und Biosimilars auch für die zielgerichteten Therapien verfügbar sein, doch können sie die Mehrausgaben nur in geringem Umfang kompensieren.