Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Brustkrebs- und ProstatakrebsmittelnL02 Endokrine Therapie (zytostatische Hormone)
Veröffentlicht am: 20.12.23
Fazit zu den Entwicklungen bei den Brustkrebs- und Prostatakrebsmitteln
Die Ausgaben für zytostatische Hormone lagen 2022 bei 1,26 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie um 96,1 Mio. Euro bzw. 8,3 % gestiegen.
Ausgabenerhöhung zu 2021 um 96,1 Mio. Euro (Plus von 8,3 %).
Der Verbrauch erreichte im Jahr 2022 169 Mio. DDD und lag um 2,9 % höher als im Vorjahr. In der Teil-Indikationsgruppe der Mittel bei Mammakarzinom war die Zuwachsrate mit 2,6 % etwas geringer wie für die Mittel bei Prostatakarzinom mit 3,3 %.
Zwischen 2018 und 2022 gab es drei Neueinführung in der Indikationsgruppe zur Behandlung des Prostatakarzinoms. Darüber hinaus zeigt die Analogkomponente mit einer Ausgabenänderung von 142,9 Mio. Euro an, dass die Verbrauchsanteile insbesondere der seit 2013 verfügbaren neueren ARPI (Androgene Receptor Pathway Inhibitors) wie bzw. Enzalutamid weiterhin steigen. Ihnen wurde in der frühen Nutzenbewertung für bestimmte Anwendungsgebiete ein Zusatznutzen in der Behandlung des Prostatakrebses bescheinigt.
In der Teil-Indikationsgruppe der Brustkrebsmittel fanden keine Innovationen statt. Der Verbrauchsrückgang von Tamoxifen steht möglicherweise in Zusammenhang mit Lieferengpässen.
Die Preiskomponente senkte die Ausgaben in Summe um 13,3 Mio. Euro. Dahinter stehen hauptsächlich Preisverhandlungen.
Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Brustkrebs- und Prostatakrebsmitteln
Die Ausgaben für Arzneimittel für die endokrine Therapie von Brust- und Prostatakrebs steigen seit einigen Jahren stetig an.
Der Anstieg ist allein auf die Mittel gegen Prostatakrebs zurückzuführen. Hier zeichnet sich kurzfristig eine Änderung ab, da für den umsatzstärksten Wirkstoff Abirateron seit September 2022 Generika verfügbar sind, so dass die Ausgabenentwicklung zunächst etwas gebremst wird. Allerdings werden die Ausgaben für die neueren ARPI (Androgene Receptor Pathway Inhibitors) weiterhin ansteigen.
Die bei Brustkrebs für die endokrine Therapie eingesetzten Wirkstoffe sind generisch. Hier ist aufgrund der langen Therapiedauer auch weiterhin mit einem Verbrauchszuwachs zu rechnen, sodass es trotz Anwendung von Generika nicht oder nur zu geringen Einsparungen kommen wird.
Diese Internetseiten informieren über den Arzneimittelmarkt in Deutschland und zeigen etwa den Verbrauch von Medikamenten. Diese Angaben spiegeln die wesentlichen Trends des derzeitigen Behandlungsgeschehens wider. Sie sind jedoch nicht als individuelle Therapieempfehlungen zu verstehen.
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