Veröffentlicht am: 19.09.22
Für Arzneimittel aus der Indikationsgruppe der Anderen Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel waren die Ausgaben 2021 um 34,5 Mio. Euro höher als 2020.
Verbrauch und Ausgaben sind für die Anderen Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, 2021 jedoch deutlich geringer als in den Vorjahren. Es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren so fortsetzt, möglicherweise auch in einigen Jahren auch in leicht beschleunigter Form. Es werden weiterhin neue Arzneimittel eingeführt werden, die erstmals die medikamentöse Therapie seltener Erkrankungen ermöglichen. Für die bereits eingeführten Arzneimittel wird teilweise der Verbrauch steigen, weil mehr Patienten behandelt werden.
Zwar stehen einige wenige Generika zur Verfügung, von denen jedoch nur das Miglustat von Bedeutung ist. Sei Verbrauchsanteil ist auch erheblich angestiegen und lag 2021 bei 59 %. Die resultierenden Einspareffekte lagen 2021 bei knapp 2,5 Mio. Euro (in Apothekenverkaufspreisen). Die Einspareffekte werden auch in der Zukunft weiterhin gering ausfallen, da die Ausgaben für den Wirkstoff insgesamt deutlich unter 20 Mio. Euro liegen. Für weitere generikafähige Wirkstoffe der Indikationsgruppe sind keine Generika verfügbar, weil vermutlich die Märkte zu klein sind. Bei vielen Arzneimitteln der Indikationsgruppe handelt es sich um Biologika, für die es nach Ablauf der Marktexklusivität Biosimilars geben könnte. Auch hier ist bereits jetzt erkennbar, dass das Interesse an der Entwicklung von Biosimilars gering ist: So sollte bspw. für das 1997 erstmals zugelassene Enzym Imiglucerase das Patent mittlerweile abgelaufen sein. Weltweit ist jedoch kein Biosimilar verfügbar und es gibt auch aktuell kein Zulassungsverfahren für ein Imglucerase-Biosimilar bei der EMA.