Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Diabetesmitteln A10 Antidiabetika Zu Diabetesmitteln gehören unterschiedliche Arzneimittel, die entweder die Insulinfreisetzung erhöhen oder durch andere Mechanismen den Blutzucker senken. Die Ausgaben der GKV für Antidiabetika lagen 2022 bei 3,09 Mrd. Euro.

Veröffentlicht am: 12.12.23

Fazit zu den Entwicklungen bei den Diabetesmitteln

  • Ausgabenerhöhung von insgesamt 415 Mio. Euro (Plus von 15,5 %).
  • Verbrauchsplus von 6,5 % zum Vorjahr, was nochmals deutlich höher ist als im Vorjahr mit 3,4 %.
  • Der Verbrauchszuwachs betraf in den beiden Vorjahren ausschließlich die Anderen Antidiabetika, die bei nicht insulinpflichtigem Diabetes eingesetzt werden, und lag 2021 und 2022 bei 7 % bzw. 10,5 %.
  • Der Verbrauch von Insulinen ist dagegen seit 2018 rückläufig. Der wahrscheinlichste Hintergrund für diese Entwicklung ist, dass neuere Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen (SGLT2-Inhibitoren, GLP1-Rezeptor-Agonisten) bei Patienten mit Typ-2-Diabetes anstelle von Insulin eingesetzt werden bzw. den Insulinverbrauch vermindern können.
  • Mehrverbrauch neuer innovativer Therapieansätze führte auch 2022 zu einem Ausgabenanstieg.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Diabetesmitteln

  • Gegenwärtige Trends bei Verbrauch und Ausgaben werden in den kommenden Jahren anhalten: Verbrauch von Nicht-Insulinen steigt, während für Insuline mit einem weiteren Verbrauchsrückgang zu rechnen ist.
  • Die Verbrauchsanteile von Humaninsulin und Sulfonylharnstoffen werden weiterhin zurückgehen, da sich an deren Stelle Insulinanaloga bzw. neuere andere Antidiabetika etablieren werden (vor allem SGLT2-Inhibitoren und GLP1-Rezeptor- Agonisten (Gliflozine und Glutide), was auch den Empfehlungen der aktuellen Nationalen Versorgungsleitlinie entspricht.
  • Die Stellung von Metformin ist zwar weiterhin stark, doch ist auch für diesen Wirkstoff zu erwarten, dass die Verbrauchsanteile in der Zukunft zurückgehen werden.
  • Aufgrund des relativ geringen Anteils an den Ausgaben führt der Patentablauf von Sitagliptin nur zu moderater Dämpfung des Ausgabenanstiegs.