Aktuelle und künftige Entwicklungen bei Impfstoffen J07 Impfstoffe

Veröffentlicht am: 19.12.23

Fazit zu den Entwicklungen bei den Impfstoffen

Die Ausgaben für Impfstoffe erreichten 2022 rund 2,14 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Ausgaben um 314,6 Mio. Euro bzw. 17,3 %.

  • Ausgabenerhöhung zu 2021 um 314,6 Mio. Euro (Plus von 17,3 %).
  • Der Verbrauch von Impfstoffen, die im ärztlichen Bereich verimpft wurden, lag 2022 bei 77,9 Mio. Impfdosen und damit um ein Viertel niedriger als im Vorjahr. Für diese Entwicklung war fast ausschließlich der geringere Bedarf an COVID-19-Impfstoff verantwortlich.
  • Ein Verbrauchsanstieg war 2022 lediglich für den Zoster- und den FSME-Impfstoff zu beobachten. Für einen Großteil der übrigen Impfstoffe ging der Verbrauch zurück. Dies ist kritisch zu werten, da es als ein Anzeichen für eine gestiegene Impfskepsis angesehen werden kann, die sich in Folge der COVID-19-Pandemie in der Bevölkerung ausgeweitet hat.
  • Von den in den letzten Jahren eingeführten neuen Impfstoffen sind ein neuer Meningitis-Impfstoff als versorgungsrelevant zu erwähnen sowie der 2017 eingeführte Totimpfstoff für eine Impfung zur Vorbeugung der Gürtelrose.
  • Die größte Innovation stellen die COVID-Impfstoffe dar, mit denen erstmals mRNA-basierte bzw. Vektorbasierte Impfstoffe ermöglicht wurden.

Ausblick auf künftige Entwicklungen bei den Impfstoffen

  • Die Talsohle des sinkenden Impfstoffverbrauchs scheint durchschritten zu sein. Dies ist jedoch hauptsächlich durch Sondereffekte wie die COVID-19-Imfpung und einen höheren Bedarf durch die Verfügbarkeit neuer Impfoptionen zu erklären und nicht durch eine höhere Impfbereitschaft.
  • Wie sich der Verbrauch innerhalb der GKV künftig entwickelt, kann kaum eingeschätzt werden. Allein dadurch, dass der Bedarf für COVID-19-Impfungen nun deutlich geringer ist als zur Zeit der Pandemie – aktuell (Herbst 2023) wird eine Auffrischung lediglich für Menschen ab 60 Jahren empfohlen - ist zunächst ein Rückgang des Verbrauchs zu erwarten. Dieser Rückgang wird mindestens teilweise durch die seit Kurzem verfügbaren Impfstoffe gegen RSV-Viren kompensiert werden.