Veröffentlicht am: 19.09.22
Jahr | Wirkstoff | Anwendung |
2017 | Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff | Impfung gegen Meningokokken der Gruppe B |
2018 | Zoster-Virus, gereinigtes Antigen | Impfung zur Vorbeugung von Gürtelrose (Herpes zoster) |
2021 | Covid-19-Impfstoffe: zwei Vektorimpfstoffe | Impfung gegen COVID-19 |
2021 | Covid-19-Impfstoffe: zwei mRNA-Impfstoffe | Impfung gegen COVID-19 |
2021 | Covid-19-Impfstoffe: rekombinantes Spike-Protein | Impfung gegen COVID-19 |
Quelle: IGES, eigene Recherche |
Zwischen 2017 und 2021 wurden sieben neue Impfstoffe eingeführt, davon fünf gegen COVID-19. Der HPV-Impfstoff gehört zu den sogenannten Standardimpfungen, der Zoster-Impfstoff ebenfalls seit Ende 2018 (im Impfkalender erstmals im August 2019 erwähnt).
Einer der Impfstoffe betrifft den Schutz vor Erkrankungen durch Meningokokken der Gruppe B. Impfungen mit diesen Impfstoffen werden von der STIKO nicht generell empfohlen. Personen mit bestimmten Grunderkrankungen sollen jedoch zusätzlich zur Impfung gegen Meningokokken der Serogruppen A, C, W und Y eine Impfung gegen Meningokokken der Gruppe B erhalten (RKI 2017).
Der 2017 eingeführte Zoster-Impfstoff ist ein sogenannter Totimpfstoff, d. h. er enthält keine vermehrungsfähigen Viren, sondern Bestandteile des Virus, die als Antigen fungieren und zur Bildung spezifischer Antikörper führen. Der Impfstoff ist zugelassen zur Impfung von Personen ab 50 Jahren, um dem Auftreten einer Gürtelrose vorzubeugen. Diese wird hervorgerufen durch Windpocken-Viren (Varicella zoster), die nach einer Infektion im früheren Lebensalter im Körper ruhen und später wieder aktiv werden können. Seit Ende 2018 wird eine Impfung mit diesem Impfstoff von der STIKO bei Personen ab 60 Jahren als Standardimpfung empfohlen (RKI 2018).
Von den fünf verschiedenen Impfstoffen gegen COVID-19 wird bei einem direkt das Spike-Protein des Coronavirus als Antigen verabreicht. Bei den zwei Vektorimpfstoffen transportier ein viraler Vektor das Gen für das Spike-Protein in Form von DNA in die Zellen. In der Zelle wird die DNA in mRNA umgewandelt für das Spike-Protein umgewandelt. Die beiden mRNA-Impfstoffe enthalten Spike-Protein-mRNA, die in Lipidvesikel verpackt wurde um so in die Zelle zu gelangen. Die Spike-Protein-mRNA, dient der Zelle als Anleitung für die Herstellung des Spike-Proteins, das von für kurze Zeit produziert und von der Zelle ins Blut abgegeben wird, sodass es dort als Antigen wirken kann.
Im November 2019 wurde von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) der erste Impfstoff gegen Ebola zugelassen, zwei weitere folgten 2020. Die WHO geht davon aus, dass der Impfstoff eine Wirksamkeit von 97 % hat (RKI 2020). In Deutschland sind die Impfstoffe nicht im Vertrieb.