Komponenten der Ausgabenveränderungen bei Impfstoffen J07 Impfstoffe

Veröffentlicht am: 19.09.22

Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health)

Die Ausgaben für Impfstoffe stiegen 2021 um 301,1 Mio. Euro. Bestimmend für die Ausgabenänderung ist bei den Impfstoffen in der Regel die Verbrauchskomponente. Strukturkomponenten spielen bei Impfstoffen kaum eine Rolle.

  • Verbrauch: Die Verbrauchskomponente war negativ und führte zu Einsparungen von 143,7 Mio. Euro. Hierzu trugen alle Teil-Indikationsgruppen bei, bei denen der Verbrauch 2021 zurückgegangen war, in erster Linie Impfstoffe gegen Pneumokokken, HPV, FSME sowie die 6-fach-Kombination gegen Diphtherie, Hämophilus influenzae, Pertussis, Polio, Tetanus und Hepatitis B. Der massive Verbrauchsanstieg durch die COVID-Impfstoffe hatte keinerlei Auswirkungen auf die Verbrauchskomponente, weil sie für die GKV keine Ausgaben verursachten
  • Preis: Die Preiskomponente führte zu Mehrausgaben von 236,6 Mio. Euro. Bei einigen Impfstoffen spielte hier lediglich die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer eine Rolle, bei den allermeisten waren jedoch Preiserhöhungen verantwortlich, häufig deutlich über 20 %. Die Hälfte des Ausgabenzuwachses (rund 114 Mio. Euro) durch diese Komponente wurde von drei Impfstoffen bewirkt, nämlich die gegen Influenza, Herpes zoster sowie die 6-fach-Kombination.
  • Wirkstärkekomponente: Diese Komponente erhöhte die Ausgaben um 203 Mio. Euro und ist den Influenzaimpfstoffen zuzuschreiben. Hintergrund ist die Einführung eines Hochdosisimpfstoffes, den die STIKO für die Anwendung bei Menschen ab 60 Jahren empfiehlt. Zwei Drittel aller abgegebenen Influenzaimpfdosen entfielen 2021 auf den Hochdosisimpfstoff. Dieser enthält von jedem der vier Antigene 60 Mikrogramm, die Standardimpfstoffe jeweils nur 15 Mikrogramm. Der mittlere Apothekenverkaufspreis je Dosis für den Hochdosisimpfstoff lag 2021 bei 41,61 Euro, für die übrigen Impfstoffe bei 13,13 Euro.