Veröffentlicht am: 19.09.22
Die Ausgaben der GKV für Immunsuppressiva summierten sich 2021 auf 6.651,8 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Ausgaben um 553,1 Mio. Euro bzw. um 9,1 %. Im Jahr 2017 lagen die Ausgaben für Immunsuppressiva noch bei 4.605,5 Mio. Euro. Sie sind also in den letzten fünf Jahren auf das 1,4 Fache gestiegen.
In den vergangenen Jahren wurde die Entwicklung in dieser Indikationsgruppe vor allem dominiert durch das stetige Wachstum der Mittel bei rheumatoider Arthritis (RA) und anderen Systemerkrankungen sowie den bei Immunsuppressiva bei Psoriasis. Inzwischen sorgen Biosimilars für die TNF-alpha-Inhibitoren für Einsparungen, wodurch der Ausgabenanstieg kurzfristig etwas gebremst werden kann, für die Indikationsgruppe insgesamt aber keine Einsparungen zu erwarten sind. Einerseits wächst der Verbrauch dieser Mittel weiterhin, andererseits lassen neue Therapieansätze die Ausgaben weiterhin steigen.
Für andere Anwendungsgebiete wird das aktuell hohe innovative Potenzial auf dem Gebiet der Immunologie ebenfalls für weitere Ausgabensteigerungen sorgen. Auffällig werden sich zunächst die Mittel bei Psoriasis zeigen. Bei der Psoriasis besteht ein hoher Bedarf an den neuen Therapieoptionen wegen der Häufigkeit der Erkrankung; zudem sind die Biologika so effektiv, dass die Therapieziele höher gesteckt werden können. Beim Multiplen Myelom führt die Anwendung der sogenannten IMiDe (immunmodulatory drugs) wie z. B. Lenalidomid zu einem längeren Überleben und erhöht so den Bedarf, da in der Regel eine dauerhafte Behandlung erforderlich ist. Die Einführung von Generika für Lenalidomid im Frühjahr 2022 wird hier kurzfristig zu Einsparungen führen.