Veröffentlicht am: 27.10.21
Asthma- und COPD-Mittel gehören zu den sehr häufig verordneten Arzneimitteln. Im Durchschnitt lag im Jahr 2020 der Pro-Kopf-Verbrauch in der GKV bei rund 19 DDD.
Der Verbrauch von Asthma- und COPD-Mitteln war 2020 mit ca. 1,36 Mrd. DDD 1,4 % höher als im Vorjahr. Bis zum Jahr 2004 ging der Verbrauch auf rund 1,1 Mrd. DDD zurück und stieg bis 2013 auf rund 1,3 Mrd. DDD an. Bis 2018 schwankte der Verbrauch stabil um diesen Wert, seit 2019 ist wieder ein leicht steigender Verbrauch zu beobachten.
In der Indikationsgruppe dominieren fünf Therapieansätze von inhalativen Wirkstoffen, auf die 2020 94 % des Verbrauchs entfielen. An erster Stelle standen die Kombinationen von Beta-2-Sympathomimetika mit Glukokortikoiden sowie Beta-2-Sympathomimetika mit Verbrauchsanteilen von 29 % bzw. 25 %, gefolgt von den Kombinationen mit Anticholinergika mit einem Anteil von 18 %. Rang vier und fünf belegten die Anticholinergika und Glukokortikoide mit jeweils rund 11 %.
Als besonders erfolgreich zeigten sich in den letzten fünf Jahren die Kombinationen von Beta-2-Sympathomimetika mit Anticholinergika. Ihr Anteil lag 2013 noch bei 6,7 %, er hat sich also inzwischen fast verdreifacht. Der Anteil von Anticholinergika und Glukokortikoiden ist dagegen zurückgegangen; er lag 2013 noch bei 15 % bzw. 14 %. Hier hat offensichtlich eine Substitution der Monopräparate durch Fixkombinationen stattgefunden, die sicher auch in Zusammenhang mit der Neueinführung verschiedener solcher Fixkombinationen seit 2013 zu sehen ist.
Der aktuell zu beobachtende Verbrauchsanstieg betrifft im Wesentlichen die Fixkombinationen; besonders stark ausgeprägt ist er bei den Fixkombinationen von Sympathomimetika mit Anticholinergika. Möglicherweise stoßen hier die seit 2017 verfügbaren Dreifachkombinationen aus Sympathomimetika, Anticholinergika und Glukokortikoiden auf einen bisher nur unzureichend gedeckten Bedarf.