Verbrauch Asthma- und COPD-Mitteln R03 Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen Die Ausgaben der GKV für Asthma und COPD-Mittel lagen 2020 bei rund 1,62 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr sind die Ausgaben um fast 50,4 Mio. Euro bzw. 3,2 % gestiegen.

Veröffentlicht am: 12.01.24

Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health), ab 2011 inkl. Zubereitungen

Asthma- und COPD-Mittel gehören zu den sehr häufig verordneten Arzneimitteln. Im Durchschnitt lag im Jahr 2022 der Pro-Kopf-Verbrauch in der GKV bei rund 19 DDD.

Der Verbrauch von Asthma- und COPD-Mitteln war 2022 mit ca. 1,39 Mrd. DDD 3,3 % höher als im Vorjahr. Bis zum Jahr 2014 stieg der Verbrauch auf rund 1,3 Mrd. DDD an und schwankte bis 2021 stabil um diesen Wert. 2022 war ein stärkerer Anstieg um 45 Mio. DDD festzustellen und der Verbrauch erreichte den höchsten Wert im betrachteten Zeitraum von 2003 bis 2022.

In der Indikationsgruppe dominieren fünf Therapieansätze von inhalativen Wirkstoffen, auf die 2022 95 % des Verbrauchs entfielen. An erster Stelle standen die Kombinationen von Beta-2-Sympathomimetika mit Glukokortikoiden sowie die Beta-2-Sympathomimetika-Einzelwirkstoffe mit Verbrauchsanteilen von 30 % bzw. 24 %, ge-folgt von den Kombinationen der Beta-2-Sympathomimetika mit Anticholinergika mit einem Anteil von 20 %. Rang vier und fünf belegten die Anticholinergika und Glukokor-tikoide mit 11 % bzw. 9 %.

Als besonders erfolgreich zeigten sich in den letzten fünf Jahren die Kombinationen von Beta-2-Sympathomimetika mit Anticholinergika. Ihr Anteil lag 2013 noch bei 6,7 %, er hat sich also inzwischen fast verdreifacht. Der Anteil von Anticholinergika und Glukokor-tikoiden ist dagegen zurückgegangen; er lag 2013 noch bei 15 % bzw. 14 %. Hier hat offensichtlich eine Substitution der Monopräparate durch Fixkombinationen stattgefun-den, die sicher auch in Zusammenhang mit der Neueinführung verschiedener solcher Fixkombinationen seit 2013 zu sehen ist.

Der aktuell zu beobachtende Verbrauchsanstieg betrifft im Wesentlichen die Fixkombinationen; besonders stark ausgeprägt ist er bei den Fixkombinationen von Sympathomimetika mit Anticholinergika. Möglicherweise stoßen hier die seit 2017 verfügbaren Dreifachkombinationen aus Sympathomimetika, Anticholinergika und Glukokortikoiden auf einen bisher nur unzureichend gedeckten Bedarf.