Ausgaben der GKV für Mittel zur Behandlung von Viruserkrankungen J05 Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung

Veröffentlicht am: 01.12.21

Ausgabenentwicklung in der Indikationsgruppe „J05 Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung“ in den Jahren 2017 bis 2021.
Teil-IndikationsgruppeAusgaben in Mio. Euro
20172018201920202021
HIV879,2799,8657,6659,5689,2
Hepatitis C483,5289,5195,5150,7137,5
CMV21,027,733,941,747,4
Herpes35,837,336,334,835,0
Übrige Teil-Indikationsgruppen43,835,524,122,648,8
Antivirale Mittel gesamt1.463,31.189,9947,3909,3957,9
Differenz zum Vorjahr-237,4-273,4-242,7-38,048,6
Zuwachsrate-14,0%-18,7%-20,4%-4,0%5,3%

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Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (INSIGHT Health)

Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung verursachten 2021 Ausgaben in Höhe von 957,9 Mio. Euro. Damit war im betrachteten Zeitraum erstmals wieder ein Anstieg um 5,3 % zu beobachten. Die Ausgaben entfielen hauptsächlich auf die Mittel zur Behandlung von HIV/Aids mit einem Anteil von rund 72 % sowie die Mittel zu Behandlung der Hepatitis C, deren Anteil bei rund 14 % lag.

Die in den vergangenen Jahren beobachtete Ausgabendynamik für die antiviralen Mittel wurde im Wesentlichen durch die Mittel zur Behandlung der Hepatitis C verursacht. Ab 2014 wurde – beginnend mit dem Wirkstoff Sofosbuvir – eine neue Generation von DAA (direkt wirkende antivirale Wirkstoffe) eingeführt, was in den Jahren 2014 und 2015 zu erheblichen Ausgabensteigerungen führte, doch schon ab 2016 gingen die Ausgaben jährlich wieder zurück. 2016 lagen die Ausgaben für antivirale Mittel insgesamt noch bei 1.463,3 Mio. Euro.

Für die ausgabenstärkste Teil-Indikationsgruppe der antiretroviralen Arzneimittel gegen HIV/Aids war im betrachteten Zeitraum zwischen 2017 und 2019 ein jährlicher Ausgabenrückgang zu beobachten, was mit der Einführung verschiedener Generika zu erklären ist. 2020 stiegen die Ausgaben nur geringfügig an, 2021 jedoch stärker, nämlich um 4,5 %.

Für die Teil-Indikationsgruppe der Mittel bei Hepatitis C sind die Ausgaben im betrachteten Zeitraum von rund 483,5 Mio. auf 137,5 Mio. Euro zurückgegangen. Hintergrund ist ein stetiger Verbrauchsrückgang.