Individualrabatte bei einzelnen Indikationsgruppen in der GKV im Jahr 2017

Veröffentlicht am: 19.12.18

Die zehn Indikationsgruppen mit dem größten Rabattvolumen gemessen am Apothekenverkaufspreis im Jahr 2017 sind in der folgenden Abbildung dargestellt. Führend war die Indikationsgruppe der Immunsuppressiva (L04). In diesem Indikationsgebiet konnte 2017 mit 2.345,2 Mio. Euro (bzw. 47 %) das größte Umsatzvolumen unter Rabatt generiert werden. Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Steigerung um 684,4 Mio. Euro. Ursache dafür waren die TNF-alfa-Inhibitoren. In der Indikationsgruppe mit dem zweitgrößten Umsatzvolumen unter Rabatt war das Volumen ebenfalls leicht gestiegen. So nahm in Jahr 2017 der rabattierte Markt für Antidiabetika (A10) um 63,8 Mio. Euro auf insgesamt 1.203,1 Mio. Euro zu. Dies entspreicht einem Anteil von 48 % am Gesamtumsatz Die verschiedenen Analoginsuline, insbesondere Insulin glargin und Insulin lispro, erhöhten noch einmal ihre Rabattanteile.

Ein Rabattvolumen von mehr als einer Milliarde Euro wurde 2017 von zwei weiteren Indikationsgruppen erreicht: zum einen von der Gruppe der Analgetika (N02) mit 1.125,2 Mio. Euro (entspricht 62 %), welche einen Anstieg von 133,9 Mio. Euro zu verzeichnen hatte. Dieser war gleichbedeutend mit dem zweigrößten Anstieg (absolut und prozentual) unter den zehn betrachteten Indikationsgruppen. Zum anderen von der Gruppe der Mittel mit Wirkung auf das Renin-Angiotensin-System (C09) mit 1.119,3 Mio. Euro, welche im Vorjahr schon bei einem Wert von 1.073,2 Mio. Euro lag (entspricht 69 %).

Von den zehn betrachteten Indikationsgruppen war das Verhältnis des rabattierten Umsatzes zum Gesamtumsatz 2017 in der Indikationsgruppe der Mittel bei säurebedingten Erkrankungen (A02) mit 84,1 % am höchsten. Auch in der Gruppe der Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten (C07) zur Behandlung der Hypertonie wurden mit 80,2 % über drei Viertel des Umsatzes im Rahmen von Rabattverträgen abgegeben.

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Die zehn Indikationsgruppen mit dem größten Umsatz rabattierter Fertigarzneimitttel. Die Angaben zu den Anteilen beziehen sich auf den Umsatz aller Fertigarzneimittel der jeweiligen Indikationsgruppe im Jahr 2017.
Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health)

Gemessen in Tagesdosen (DDD) hatte die Gruppe der Mittel mit Wirkung auf das Renin-Angiotensin-System (C09) wie schon im Vorjahr den mit Abstand größten absoluten Verbrauch an rabattierten Arzneimitteln. So wurden 7.520,1 Mio. DDD im Rahmen von Rabattverträgen abgegeben, was 84,0 % des gesamten Verbrauchs dieser Indikationsgruppe entsprach. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg um 151,7 Mio. DDD und damit absolut betrachtet der stärkste von den zehn betrachteten Indikationsgruppen mit dem größten Verbrauch unter Rabatt.

Der größte relative Anstieg des rabattierten Verbrauchsvolumens in der betrachteten Gruppe der zehn Indikationsgruppen mit dem größten Verbrauch unter Rabatt hatten mit 16,7 % die Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen (R03). Absolut betrachtet war dies ein Anstieg von 114,1 Mio. DDD. Somit ergab sich ein Rabattanteil von 57 % im Jahr 2017. Wichtigster Treiber dieser Entwicklung waren Rabattverträge, die für Tiotropiumbromid abgeschlossen wurden. Entsprechend der hohen Rabattumsatzquote hatten die Mittel bei säurebedingten Erkrankungen (A02) mit einem Anteil rabattierter Arzneimittel von 88,0 % am Verbrauch die höchste Quote unter allen 93 Indikationsgruppen. Eine kaum geringere Quote wurde in der Gruppe der Calciumkanalblocker (C08) erreicht. Der Anteil am Verbrauch im Jahr 2017 betrug 87,1 %.

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Die zehn Indikationsgruppen mit dem größten Verbrauch rabattierter Fertigarzneimitttel. Die Angaben zu den Anteilen beziehen sich auf den Umsatz aller Fertigarzneimittel der jeweiligen Indikationsgruppe im Jahr 2017.
Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health)