Individualrabatte nach Wirkstoffen in der GKV im Jahr 2017

Veröffentlicht am: 16.12.18

Individualrabatte nach Wirkstoffen in der GKV im Jahr 2017@Individualrabatte nach Wirkstoffen

Bezogen auf den gesamten Fertigarzneimittelmarkt der GKV ist der Anteil rabattierter Arzneimittel an den Verordnungen hoch: Fast zwei Drittel des Verbrauchs (61,8 %) erfolgten 2017 im Rahmen von Rabattverträgen. Gemessen am Umsatz betrug der Anteil aber nur 40,4 %, weil bei Rabattverträgen weiterhin niedrigpreisige generische Wirkstoffe dominierten.

Im Jahr 2017 bestanden für 593 Wirkstoffe (definiert gemäß ATC-Code) Rabattverträge. Diese Wirkstoffe umfassten insgesamt 72,5 % des Umsatzes und 90,2 % des Arzneimittelverbrauchs (in DDD) in der GKV. Im Vorjahr waren nur 566 Wirkstoffe von einem Rabattvertrag betroffen gewesen. Die Marktbedeutung lag damit 2016 bei 71,0 % gemessen am Umsatz und 89,8 % bezogen auf den Verbrauch. Der stärkere Anstieg gemessen am Umsatz als am Verbrauch ist ein Zeichen für die zunehmende Bedeutung von Rabattverträgen im patentgeschützten Bereich sowie biotechnologischen Wirkstoffen, deren Preise gemessen am Umsatz je DDD über dem Durchschnitt der GKV liegen. Die zehn Wirkstoffe mit dem höchsten Umsatz unter Rabattvertrag sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Sie vereinten 2017 23,0 % des Rabattvolumens auf sich. Im Vorjahr kumulierten die führenden zehn Wirkstoffe zu 21,5 % des Rabattumsatzes, beanspruchten also einen ähnlichen Umsatzanteil. Beim Verbrauch lag der kumulierte Wert bei 26,1 %.

Umsatz und Verbrauch der zehn Wirkstoffe mit den höchsten Umsätzen in der GKV, für die im Jahr 2017 Rabattverträge bestanden.
ATC-CodeBezeichnungUmsatz unter Rabatt (Mio. Euro)Anteil Umsatz unter Rabatt (%)*DDD unter Rabatt (Mio.)Anteil DDD unter Rabatt (%)*
L04AB04Adalimumab699,867,511,167,5
L04AB01Etanercept483,781,88,582,4
A02BC02Pantoprazol423,988,32.430,089,3
A10AE04Insulin glargin381,096,1194,296,1
N02BB02Metamizol-Natrium322,190,5200,691,6
S01LA04Ranibizumab303,192,86,792,8
M01AE01Ibuprofen281,785,9480,187,7
N03AX16Pregabalin267,580,481,080,7
L03AX13Glatirameracetat264,694,05,294,0
C09AA05Ramipril248,090,13.726,490,0
* Die Angaben beziehen sich auf den Umsatz bzw. den Verbrauch aller Fertigarzneimittel mit dem jeweiligen Wirkstoff im Jahr 2017.Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (INSIGHT Health)

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Unter den zehn Wirkstoffen mit dem höchsten Umsatzvolumen unter Rabattvertrag schwankte die Rabattquote in Bezug auf den Verbrauch zwischen 67,5 % (Adalimumab) und 96,1 % (Insulin glargin). Mit Adalimumab, Glatirameracetat und Ranibizumab befanden sich drei Wirkstoffe unter den ersten zehn, die in den Jahren 2016 und 2017 keine direkte Konkurrenz durch Biosimilars oder Generika hatten. Auffällig war, dass die zehn Wirkstoffe im Vorjahr die gleichen waren. Lediglich die Reihenfolge hat sich bei sieben Wirkstoffen verändert.

Pantoprazol wurde 2017 als Wirkstoff mit dem höchsten Umsatz in Bezug auf rabattierte Produkte von Adalimumab abgelöst. Die Rabattquoten für Umsatz und den Verbrauch waren dabei gegenüber 2016 deutlich gestiegen. Im Jahr 2016 lag die Rabattquote nach Umsatz bei 37,1 % und nach Verbrauch bei 37,2 %. Diese Anteile stiegen auf jeweils 67,5 %. Gemessen am Verbrauch war 2017 Ramipril der bedeutsamste Wirkstoff. Im Rahmen von Rabattverträgen wurden 3.726,4 Mio. DDD abgegeben. Dies entsprach einer Quote von 90,0 %. Diese war im Vorjahr mit 90,5 % nahezu identisch.