Verbrauch N03 Antiepileptika Der Verbrauch von Epilepsiemitteln – von denen einige auch in großem Umfang bzw. fast ausschließlich bei neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden – ist zwischen 2009 und 2019 stetig von etwa 307 Mio. auf 457 Mio. definierte Tagesdosen (DDD) gestiegen. Die Ausgaben der GKV für Epilepsiemittel lagen 2019 bei 577 Mio. Euro.

Veröffentlicht am: 06.01.21

Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health), ab 2011 inkl. Zubereitungen
Verbrauch von Epilepsiemitteln nach Teil-Indikationsgruppen
ArzneimittelgruppeVerbrauch in Mio. DDD
20092010201120122013201420152016201720182019
Epilepsie223,1229,7236,1242,3250,6259,8267,8275,3280,1286,1292,9
Neuropathische Schmerzen81,792,7101,2109,0116,1125,2133,3141,2146,5153,7162,1
Kindliche Epilepsie2,02,02,02,02,02,02,02,02,02,12,1
Epilepsiemittel gesamt306,8324,4339,3353,2368,8387,1403,1418,5428,7441,9457,2
Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (INSIGHT Health); ab 2011 inkl. Zubereitungen

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Die Antiepileptika gehören zu den häufig angewendeten Arzneimitteln, von denen jeder Versicherte der GKV 2019 im Mittel 6,3 DDD erhielt.

Der Verbrauch von Antiepileptika zeigt seit 1998 einen kaum unterbrochenen, sehr stetigen Anstieg. Der Verbrauch hat sich seither auf 457,2 Mio. DDD im Jahr 2019 nahezu verdreifacht. Im Zeitverlauf seit 1998 stockte der Verbrauchsanstieg lediglich im Jahr 2004 aufgrund des Vorzieheffekts im Jahr 2003 – in Erwartung des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes, das 2004 u. a. die Praxisgebühr einführte. 2019 stieg der Verbrauch um 15,3 Mio. DDD (3,5 %) sodass sich der stetige Verbrauchsanstieg weiter fortsetzte. Der Verbrauchsanstieg war 2019 in etwa zu gleichen Teilen durch die Mittel bei Epilepsie mit einem Zuwachs von 6,8 Mio. DDD und die Mittel bei neuropathischen Schmerzen mit 8,4 Mio. DDD bedingt.

Den größten Anteil am Verbrauch hatten 2019 mit rund 64 % die Mittel bei Epilepsie. Mit fast 36 % entfiel fast der gesamte weitere Verbrauch auf die Mittel bei neuropathischen Schmerzen. Unter den Epilepsiemitteln fanden sich die höchsten Verbrauchsanteile für Levetiracetam (34 %), Valproinsäure (18 %), Lamotrigin (17 %) und Carbamazepin (121%). Bei den Mitteln gegen neuropathische Schmerzen dominierte Pregabalin mit einem Anteil von 71 %. Der Verbrauchsanstieg von Mitteln bei neuropathischen Schmerzen ist seit vielen Jahren hauptsächlich durch Pregabalin bedingt, dessen Verbrauch 2019 um 7,7 Mio. DDD stieg, was vergleichbar mit dem Zuwachs der Vorjahre ist.

Die meisten Wirkstoffe der Indikationsgruppe sind generisch verfügbar. Dementsprechend lag der Verbrauchsanteil von Generika 2019 in der Teil-Indikationsgruppe der Epilepsiemittel bei 83 %, und bei den Mitteln gegen neuropathische Schmerzen erreichte er mittlerweile über 98 %. Die wichtigste Generikaeinführung der letzten Jahre war die für Pregabalin Ende 2014. Hier war der Generikaanteil bis 2017 auf 68 % gestiegen, erreichte 2018 88 % und im Jahr 2019 98 %.