Veröffentlicht am: 07.09.17
Teil-Indikationsgruppe | Ausgaben in Mio. Euro | ||||
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | |
HIV | 687,7 | 732,3 | 837,6 | 850,9 | 888,4 |
Hepatitis C | 198,0 | 93,3 | 623,7 | 1176,2 | 711,3 |
Hepatitis B | 32,3 | 35,1 | 43,2 | 44,6 | 45,4 |
Herpes | 28,1 | 28,9 | 31,8 | 33,1 | 34,9 |
Übrige Teil-Indikationsgruppen | 26,1 | 28,3 | 29,7 | 26,3 | 22,6 |
Antivirale Mittel gesamt | 972,2 | 917,8 | 1.565,9 | 2.131,1 | 1.702,6 |
Differenz zum Vorjahr | 159,9 | -54,4 | 648,1 | 565,2 | -428,5 |
Zuwachsrate | 19,7% | -5,6% | 70,6% | 36,1% | -20,1% |
Quelle: IGES-Berechnungen nach NVI (INSIGHT Health) |
Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung verursachten 2016 Ausgaben in Höhe von 1.702,6 Mio. Euro. Diese Ausgaben entfielen hauptsächlich auf die Mittel zur Behandlung von HIV/Aids mit einem Anteil von 52 % sowie die Mittel zu Behandlung der Hepatitis C, deren Anteil bei rund 42 % lag.
Die seit 2012 zu beobachtende Ausgabendynamik für die antiviralen Mittel wurde im Wesentlichen durch die Mittel zur Behandlung der Hepatitis C verursacht. 2012 leistete die Einführung der Proteasehemmer Boceprevir und Telaprevir den größten Beitrag zu der beobachteten Ausgabensteigerung von fast 160 Mio. Euro. Der Ausgabenrückgang 2013 war durch den Verbrauchsrückgang der Proteasehemmer bedingt, da die Einführung von weiteren neuen Wirkstoffen erwartet wurde, die noch besser wirksam und verträglich sein sollten. Tatsächlich wurden neue DAA (direkt wirkende antivirale Wirkstoffe) seit 2014 eingeführt, was in den Jahren 2014 und 2015 zu erheblichen Ausgabensteigerungen führte. 2015 lagen die Ausgaben für antivirale Mittel insgesamt bei 2.131,1 Mio. Euro und die Ausgaben für Mittel gegen Hepatitis C waren höher als die für Mittel gegen HIV/Aids. Der Ausgabenanstieg war auch dadurch begründet, dass bei vielen Patienten zuvor die Behandlung zurückgestellt worden war und es nun zu einem Nachholeffekt kam. 2016 ging der Verbrauch der Hepatitis C-Mittel deutlich zurück, was zu einem Ausgabenrückgang für die antiviralen Mittel von fast 429 Mio. Euro führte.
Für die ausgabenstärkste Teil-Indikationsgruppe der antiretroviralen Arzneimittel gegen HIV/Aids war im betrachteten Zeitraum von 2012 bis 2016 ein relativ stetiger jährlicher Ausgabenanstieg zu beobachten.